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Die Künstlersiedlung im Ruhrmuseum

Eine Sonderausstellung im Ruhrmuseum nimmt anlässlich des Jubiläums „100 jahre bauhaus“ die faszinierende Geschichte der Künstlersiedlung Margarethenhöhe unter die Lupe. Diese zeigt eindrucksvoll das Leben der Künstler, welche in den 1920er und 1930er Jahren auf der Margarethenhöhe gearbeitet haben. Die Besucher erhalten einen Einblick in eines der bedeutendsten künstlerischen Experimente im Ruhrgebiet. Über 700 Objekte, darunter bedeutende Werke der einzelnen Künstler – aus Museen, aber auch aus Privatbesitz – sind auf Zeche Zollverein ausgestellt.

Zu sehen sind Originalskulpturen, teilweise von der Margarethenhöhe, ferner das berühmte Stahlbuch, das Gästebuch der Stadt Essen, die Amtskette des Essener Oberbürgermeisters und die Meisterschale des Deutschen Fußball-Bundes, die allesamt von den Künstlern der Margarethenhöhe stammen.
Mit Originalmöbeln und Modellen, mit Plänen, Dokumenten und Fotografien stellt die Ausstellung die Gartenstadt Margarethenhöhe sowie Leben und Arbeitsalltag in der Künstlersiedlung vor.

Georg Metzendorf überzeugte die Stifterin Margarethe Krupp, auf der Margarethenhöhe freien Künstlern und Kunsthandwerkern Ateliers und Werkstätten zur Verfügung zu stellen. Den Anfang machte 1919 der Bau des Kleinen Atelierhauses. Ihm folgten die Keramische Werkstatt, das Werkhaus und das Große Atelierhaus als gemeinsame Produktionsstätten.

Neben dem Grafiker Hermann Kätelhön gehörten dem Kreis die Bildhauer Joseph Enseling, Richard Malin und Will Lammert, die Buchbinderin Frida Schoy, die Goldschmiedin Elisabeth Treskow, der Fotograf Albert Renger-Patzsch sowie die Maler Kurt Lewy, Gustav Dahler und Josef Albert
Benkert an. Viele der Mitglieder, wie die Brüder Philipp und Hermann Schardt, lehrten neben ihrer künstlerischen Tätigkeit an der Folkwang Hochschule der Künste in Essen.

1933 mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten und der zunehmenden schwierigen Auftragslage endete dieses künstlerische Experiment. Die meisten Künstler und Förderer der Künstlersiedlung wurden entlassen und vertrieben, ihre Ateliers im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört.

Auch die Lokalzeit Ruhr im WDR widmete dieser Sonderausstellung einen Beitrag. Mehr sehen Sie in der Mediathek des WDRs.